In der traditionellen finnischen Sauna beträgt die Temperatur normalerweise etwa 90 Grad und die Luftfeuchtigkeit ist gering. Das Dampfbad hingegen ist ein Nebelbad mit hoher Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von ungefähr 45 Grad. Kurz gesagt ist das Dampfbad feuchter und die Sauna heisser.
Die Sauna gehört fest zum Leben fast jedes Finnen. Auf 5,5 Millionen Einwohner kommen 3 Millionen Saunen. Fast jeder hat eine eigene Sauna zu Hause oder nutzt regelmässig öffentliche Saunen. Natürlich darf auch dort das obligatorische Eisbad nicht fehlen. Das Wasser ist dort nur ein Grad „warm“. Der Körper schüttet nach dem Eisbad Adrenalin und Endorphine aus, ein Glücksmoment!
In Finnland wird nicht mit Duftzusätzen gegossen, sondern sie setzen auf reines Wasser, das in grossen Mengen über die erhitzten Steine geschüttet wird. Während man in der Schweiz in der Sauna meist schweigt und still geniesst, führen die Finnen oft lebhafte Gespräche während des Saunagangs. Der Saunaraum, der innen mit Holz verkleidet ist, wird auf eine Temperatur zwischen 80°C und 100°C erhitzt. Heutzutage werden meist elektrische Öfen anstelle von Holzöfen verbaut, da sie einfacher und problemloser im Betrieb sind. Die Sitzbänke sind in zwei bis drei Stufen angeordnet, wobei die Temperatur nach oben hin deutlich zunimmt.
Das Dampfbad ist eine Form der Sauna mit geringerer Temperatur und höherer Luftfeuchtigkeit. Häufig wird das Dampfbad mit einem Duft wie Eukalyptus angereichert. Es gibt verschiedene Arten von Dampfbädern, wie zum Beispiel das Caldarium (römisches Dampfbad) oder das Hamam (türkisches Dampfbad).
Für wen ist das Dampfbad besser geeignet? Generell ist das Dampfbad schonender und überzeugt durch die mildere Temperatur. Insbesondere für Saunaanfänger oder Personen mit leichten Herz-Kreislauf-Beschwerden ist das Dampfbad empfehlenswert.
Letztendlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks, wo man sich besser entspannen kann. Die Wärme trainiert das Herz-Kreislauf-System, öffnet die Poren der Haut, befreit die Atemwege und entspannt die Muskulatur. Sie wirkt sich auch positiv auf das vegetative Nervensystem und das allgemeine Wohlbefinden aus. Darüber hinaus hat sie eine stärkende Wirkung auf unser Immunsystem und hilft besonders bei der Abhärtung gegen Erkältungen. Auch das Hautbild kann sich verbessern.
Finnland hat mehrmals hintereinander die Liste der glücklichsten Länder der Welt angeführt. Möglicherweise hat dies mit dem Saunieren zu tun! Seit Dezember 2020 ist die finnische Saunakultur ein UNESCO-Kulturerbe.