Tierisches Vergnügen: Warum regelmässige Entdeckungstouren für Haustiere so wichtig sind
Um das Wohlbefinden unserer felligen Mitbewohner zu gewährleisten, ist es unabdingbar, ihnen regelmässig die Gelegenheit zu geben, ihrem Entdeckungsdrang und ihrer natürlichen Jagdinstinkt nachzugehen. Das bedeutet, dass spielerische Aktivitäten ein unverzichtbarer Bestandteil einer artgerechten Katzenhaltung sind. Dabei geht es nicht nur darum, Langeweile zu vertreiben oder Stress abzubauen, sondern auch um die gesundheitlichen Vorteile, die mit körperlicher Bewegung und geistiger Herausforderung einhergehen.
Um jedoch das richtige Spielzeug auszuwählen und die optimale Spielzeit festzulegen, empfiehlt es sich, auf professionelle Ratschläge zurückzugreifen. Hier kommt Tierärztin Stefanie Staack ins Spiel, die wertvolle Tipps parat.
In Deutschland ist die Samtpfote ein absoluter Haustier-Liebling! Etwa ein Viertel aller Haushalte teilt seine vier Wände mit einer Katze. Auch ich gehöre zu diesen Glückspilzen und mein Zuhause wird vom launischen Charme meines einjährigen Maine-Coon-Katers bereichert. Doch ich will sicherstellen, dass mein treuer Gefährte nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein fittes und gesundes Leben führt. Also habe ich mich an die Tierärztin Stefanie Staack gewandt, um zusammen mit ihr über Fitness und artgerechte Beschäftigung für Katzen zu sprechen.
Natürlich haben Freigängerkatzen einen ganz anderen Horizont und können sich selbst herausfordern, indem sie nach Lust und Laune die Nachbarschaft erforschen. Sie können ihren natürlichen Trieben wie Jagen und Klettern nachgehen und legen dabei oft kilometerlange Strecken zurück. Naschereien wie die gelegentlich erbeutete Maus werden zur Belohnung verdaut und dann wird ein energiespendendes Nickerchen eingelegt. Aus diesem Grund müssen Wohnungen von Freigängerkatzen nicht unbedingt mit speziellen Möbeln ausgestattet werden.
Einsam auf begrenztem Raum: Wie Wohnungskatzen unter Bewegungsmangel leiden
Bei reinen Wohnungskatzen gestaltet sich die Situation anders: Auf begrenztem Raum haben die Tiere deutlich weniger Möglichkeiten, sich zu bewegen. Aus diesem Grund ist es von grosser Bedeutung, für eine katzengerechte Ausstattung zu sorgen, um den Tieren eine ausreichende Stimulation zu bieten. Stefanie Staack betont, dass die Umgebung für eine Katze keinesfalls zu reizarm sein darf. Eine sinnvolle Einrichtung beinhaltet unter anderem einen grossen Kratzbaum, viele Klettermöglichkeiten, ausreichende Rückzugsorte, Möglichkeiten für einen erhöhten Ausguck sowie eine gemütliche Sitzgelegenheit am Fenster für den Blick nach draussen.
Regale oder Laufwege in Form von Brettern können an den Wänden angebracht werden, um der Katze zusätzliche Möglichkeiten zu bieten. Der Zoohandel bietet zudem eine Vielzahl an Produkten wie Sisalstämme oder Hängebrücken, um die Wohnung optimal für das Tier zu gestalten. Natürlich ist auch das „stille Örtchen“ von grosser Bedeutung: Hier empfiehlt Stefanie Staack eine Katzentoilette ohne Deckel, da dies der bevorzugte Ort der Katze für einen Rundum-Blick ist. Obwohl überdachte Varianten für den Besitzer praktischer sind, sollte man bedenken, dass die Tiere hier nicht gerne ihre Geschäfte erledigen. Ausserdem sollte man darauf achten, dass sich Futternapf und Katzentoilette nicht in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. Genauso wenig sollte der Wassernapf neben dem Futternapf platziert sein. Kurz gesagt: Bietet man einer Wohnungskatze eine katzengerechte Umgebung, so kann man sicher sein, dass das Tier ausreichend Bewegung bekommt und sich wohlfühlt.
Unterhaltung für Katzen: Die Geheimnisse für ein glückliches Leben mit Samtpfoten
Mobiliar allein reicht nicht aus, um glückliche Samtpfoten zu halten – Katzenbesitzer müssen sich auch aktiv um ihre Unterhaltung kümmern. Und das bedeutet: Spielen! Tierärztin Stefanie Staack betont, dass Bewegung grundsätzlich wichtig ist, um die körperliche Fitness der Katzen zu erhalten. Gerade Wohnungskatzen haben jedoch oft zu wenig Gelegenheit dazu. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sie regelmässig spielen und richtig ernährt werden.
Beim Spielen muss die Katze beobachten, Distanzen einschätzen, den richtigen Moment abpassen, balancieren und durch die Gegend flitzen – alles Dinge, die das Tier körperlich und geistig herausfordern und weiterentwickeln. Es ist sogar möglich, dass regelmässiges Spielen sich positiv auf das Körpergewicht der Katze auswirkt, ähnlich wie bei Menschen.
Besonders, wenn eine Katze alleine lebt, sollte darauf geachtet werden, dass sie ausreichend Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten bekommt. Eine weitere Überlegung wäre, ein zweites Tier in Betracht zu ziehen. Zwei Katzen können miteinander spielen und sich beschäftigen, aber auch hier ist regelmässiger Input durch den Menschen wichtig, um die Bindung zu stärken.
Letztendlich hält man eine Katze, weil man sie mag und gerne mit ihr interagiert. Das regelmässige Spielen und Zeit verbringen mit der Katze stärkt die Beziehung zwischen Mensch und Tier und garantiert somit eine glückliche Samtpfote.
Die unterschätzten Bedürfnisse von Katzen: Warum Einsamkeit zu Verhaltensproblemen führen kann
Katzen können tatsächlich unter Einsamkeit und Vernachlässigung leiden, was sich oft in Verhaltensproblemen wie Unsauberkeit, Aggression und wiederkehrenden Blasenentzündungen zeigt. Laut Staack gibt es einen weitverbreiteten Irrglauben, dass Katzen Einzelgänger sind und den ganzen Tag allein bleiben können. Insbesondere Wohnungskatzen haben jedoch hohe Ansprüche und benötigen menschliche Gesellschaft sowie liebevolle Aufmerksamkeit.
Eine Katze ist mehr als nur eine hübsche Dekoration auf dem Sofa. Sie braucht Zeit und Aufmerksamkeit, vor allem wenn sie älter wird und Kuscheln und Streicheleinheiten bevorzugt. Junge Katzen hingegen wollen spielen und Spass haben und die Interaktion mit ihrem Besitzer geniessen. Selbst wenn die Katze nicht versteht, was gesagt wird, bemerkt sie den Tonfall und die Ansprache und fühlt sich dadurch wertgeschätzt. Deshalb ist es wichtig, Zeit für die Bedürfnisse der Katze zu investieren und ihr eine liebevolle Umgebung zu bieten.
Warum Katzen Routine beim Spielen lieben
„Katzen haben gerne eine gewisse Routine und Vorhersehbarkeit“, erklärt Staack. Das gilt auch für das Spielen. Es ist ratsam, feste Spielzeiten einzurichten, ähnlich wie bei den Fütterungszeiten. Eine Spielzeit von 10 Minuten oder mehr ist optimal. Für ältere und weniger aktive Katzen kann auch eine drei-minütige Spielrunde ausreichend sein. Für junge und verspielte Katzen können hingegen auch gerne längere Spielzeiten, von bis zu einer halben Stunde, in Betracht gezogen werden.
Das bevorzugte Spielzeug kann von Katze zu Katze unterschiedlich sein, deshalb lohnt es sich, einfach auszuprobieren. Ein Spielzeug von Mäusegrösse ist dabei ideal, aber es wird empfohlen, das Spielzeug nicht direkt vor der Nase der Katze herumzuwedeln. Schliesslich fliegen Vögel in der Natur auch nicht direkt vor den Raubtieren herum – zu einfache Beute ist einfach nicht spannend genug.
Katzen-Tainment: So halten Sie Ihre Samtpfote auf Trab
Für unsere geliebten Samtpfoten bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, um für Abwechslung und Unterhaltung zu sorgen. Klassiker wie Spielzeugmäuse und Katzenangeln sind immer eine gute Wahl. Doch auch Alltagsgegenstände können zu tollen Spielzeugen umfunktioniert werden. Wir alle wissen, dass viele Katzen Kartons lieben und es auch mal eine einfache Schnur oder Kastanie tut, um ihre Neugier zu wecken.
Aber wussten Sie auch schon von Katzenfummelbrettern? Diese können entweder gekauft oder selbst gebastelt werden. Hier ist Geschicklichkeit und Hingabe der Katze gefragt, um Leckerlis aus verschiedenen Röhren oder zwischen Gummipfropfen zu fummeln. Eine Eierpappe, eine Toffifee-Verpackung, Toilettenpapier-Röhren oder Haushaltspapier reichen bereits aus, um ein individuelles Brett zu basteln.
Es ist wichtig, die Vorlieben der eigenen Katze zu kennen und immer wieder neue Spielsachen auszuprobieren. Um zu vermeiden, dass das Spielzeug schnell langweilig wird, sollte es regelmässig für einige Wochen in der Schublade verschwinden. Dann wird es auch nach einiger Zeit wieder genauso spannend wie am Anfang. Mit diesen Tipps erfreuen Sie Ihre Katze mit neuem und individuellen Spielzeugen!
Sicheres Spielen: Wie man die Gesundheit Ihrer Katze schützt
Die Sicherheit von Spielzeugen für Katzen ist von grösster Bedeutung, wie die Tierärztin betont: „Kein Spielzeug darf verschluckbare Perlen, Federn oder Puschel-Teilchen enthalten.“ Ihre Erfahrung zeigt jedoch, dass nicht alle im Handel erhältlichen Produkte vertrauenswürdig sind. Zum Glück gibt es jedoch fachkundiges Personal in vielen geschäften, das bei der Auswahl helfend zur Seite steht. Die Tierärztin empfiehlt Spielzeug, das stabil ist, nicht zu spitz und frei von chemischen Gerüchen. Plastische Artikel, die splittern können, sind keine gute Wahl. Spielzeug, das um den Hals oder die Pfoten der Katze gewickelt werden kann, sollte vermieden werden. Es ist auch wichtig sicherzustellen, dass das Spielzeug nicht im Haus herumliegt, besonders wenn die Katze alleine ist. Darüber hinaus warnt die Tierärztin auch vor dem Einsatz von Laserpointern, die auf die empfindlichen Augen der Katze gerichtet werden können. Ein zu starker Lichtstrahl kann zu Verletzungen führen, und das Spiel kann für das Tier auch sehr frustrierend sein, da der Punkt immer wieder verschwindet. Letztlich sollte man also stets ein Auge auf das Spielzeug werfen, um sicherzustellen, dass die Spielzeit für die Katze so sicher und spassig wie möglich ist.
Wie man ein Katzenspiel richtig beendet: Tipps von Stefanie Staack
Wenn es um das Beenden eines Katzenspiels geht, hat Stefanie Staack einen klugen Tipp parat: „Eine abrupte Beendigung kann bei Katzen schnell zu Frustration führen. Besser ist es, das Spiel langsam ausklingen zu lassen.“ Katzen können beim Spielen sehr wild werden, aber irgendwann sollte man die Angel beispielsweise nur noch langsam schwingen lassen. In der sogenannten „Cool Down Phase“ kann man eine Snackrolle oder ein Fummelbrett mit Leckerlis füllen, damit sich die Katze noch eine Weile selbst beschäftigen und belohnen kann. So sorgt man dafür, dass das Ende des Spiels ebenso befriedigend ist wie der Rest des Spiels selbst.