Fliegende Säuger in Gefahr: Bedrohte Arten in Deutschland
In Deutschland gibt es unglaubliche 25 Fledermausarten, die alle auf der roten Liste bedrohter Tierarten stehen. Leider wird ihre Existenz durch die fortwährende Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume und das wachsende Insektensterben immer schwieriger. Doch wir können helfen, dieses traurige Schicksal abzuwenden und das Aussterben der Fledermäuse zu verhindern.
In den letzten Jahren sind die Herausforderungen für Fledermäuse schier unüberwindbar geworden. Der Klimawandel hat für den frühzeitigen Tod von Jungtieren gesorgt, die sich im immer heisser werdenden Sommer nicht mehr aus den Nestern trauen. Windräder bedrohen die nachtaktiven Tiere und der grossflächige Einsatz von Pestiziden raubt ihnen die Nahrungsquellen. Es scheint, als hätten wir wenig bis keinen Einfluss auf diese Faktoren. In dieser schwierigen Lage können wir jedoch den Fledermäusen helfen, indem wir ihnen neue Verstecke zur Verfügung stellen. Wir zeigen Ihnen, wie das gelingen kann.
Fledermäuse im Frühjahr: Warum Nistkästen wichtig sind
Die Frühjahrszeit ist eine aufregende Zeit für viele Fledermausarten, da sie in dieser Zeit brüten. Wenn Sie daran denken, einen Nistkasten anzubringen, ist es wichtig, ein paar Punkte zu berücksichtigen. Sie können den Kasten an einen Baum oder an einer Hauswand hängen – es ist jedoch besonders wichtig, dass Sie sicherstellen, dass der Kasten keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Dies vermeidet, dass das Habitat im Sommer unangenehm heiss und damit ungemütlich für die Fledermäuse wird. Auch sollten Sie darauf achten, dass der Nistkasten nicht von Licht- oder Lärmquellen in der Nacht gestört wird.
Um den Fledermäusen eine freie Einflugschneise zu ermöglichen, sollten Sie den Kasten im Windschatten, mindestens vier bis fünf Meter über dem Boden aufhängen. Dies stellt auch sicher, dass Fressfeinde wie Katzen oder Marder keinen Zugang zu dem Nistplatz haben. Wenn Sie mehrere Kästen aufhängen, können Sie verschiedene Gebäude-Ecken und Himmelsrichtungen nutzen, um den Fledermäusen verschiedene Unterschlupfmöglichkeiten zu bieten.
Der Nistkasten verfügt über eine integrierte, offene Kotschräge, damit die Exkremente der Fledermäuse nach unten fallen können. Aus diesem Grund sollten Sie den Kasten nicht über Ihren Fenstern, dem Balkon, der Terrasse, dem Hauseingang oder einer Sitzecke aufhängen.
Insgesamt ist das Anbringen eines Nistkastens eine grossartige Möglichkeit, um den Fledermäusen zu helfen, ihre Brutzeiten angenehmer zu gestalten. Mit ein wenig Achtsamkeit können Sie ein sicheres und einladendes Zuhause für diese faszinierenden Tiere schaffen.
Hier noch ein hilfreicher Ratschlag: Wenn Sie einen Fledermauskasten verwenden, der nach unten offen ist, brauchen Sie ihn normalerweise nicht zu reinigen. Sollten Sie dennoch den Wunsch verspüren, dies zu tun, wählen Sie bitte einen geeigneten Zeitpunkt aus. Achten Sie darauf, dass die Fledermäuse weder mit der Aufzucht ihres Nachwuchses beschäftigt sind noch einen Winterschlaf halten. Bitte beachten Sie auch die Störungsverbote gemäss § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG).
Der Kampf der Fledermäuse um ihr Überleben
Fledermäuse sind in Gefahr! Der Grund dafür liegt in einem Mangel an Nahrung und Lebensraum. Doch zum Glück gibt es Möglichkeiten, dem Artenschutz zu helfen: Neben der Verwendung von passenden Nistplätzen können Sie auch andere Massnahmen ergreifen, um die heimische Insektenpopulation zu unterstützen. Gewächse wie das Leimkraut und die Nachtkerze beispielsweise blühen nachts und bieten somit eine tolle Nahrungsquelle für Fledermäuse. Aber auch Kräuter wie Minze, Salbei und Zitronenmelisse locken Insekten an. Insektenfreundliche Gehölze wie der Sommerflieder oder Weissdorn bieten ebenfalls viele Nahrungsquellen für Insekten und somit für Fledermäuse. Handeln Sie jetzt – es liegt in unserer Verantwortung, diesen faszinierenden Lebewesen zu helfen!
Erschwinglich und effektiv: Warum Sie Ihre teure Fledermausunterkunft verkaufen sollten
Warum teure Fledermaus-Unterkünfte kaufen, wenn man sie problemlos selber bauen kann? Fledermäuse haben nämlich keine hohen Ansprüche, was ihre Wohnumgebung angeht. Mit ein paar einfachen Utensilien wie öko-zertifizierten Holzbrettern, Holzschrauben und Werkzeugen wie Stichsäge, Akkuschrauber, Bohrmaschine und Holzfeile kann man problemlos ein Sommer- oder Winterquartier bauen.
Das Vorgehen ist kinderleicht und wird vom Naturschutzbund Deutschland e.V. in einem verständlichen Video Schritt für Schritt erklärt. Dazu benötigen Sie lediglich ein Lineal oder Massband, einen Bleistift, einen Pinsel und Leinöl. Gerade die Einflugschneise zur einfacheren Landung macht den selbstgebauten Fledermauskasten besonders attraktiv für unsere fliegenden Freunde.
Mit diesem Wissen können Sie Fledermäusen ein neues Zuhause bieten und selber von der Freude profitieren, den Tieren geholfen zu haben. Also, worauf warten Sie? Ran an die Werkzeuge und bauen Sie ein neues Zuhause für die Fledermäuse.